Qualifikationen oder: Was bisher geschah

Mit sechs Jahren bin ich zum ersten Mal raus. Raus in den Wald, rauf auf den Hochsitz. Wo mein Vater, der Forstmann und Jäger, längst Platz genommen hatte. Der Wald bot meiner Kindheit eine zutiefst natürliche Umgebung, die ich mit zwei Brüdern in einem abgelegenen Winkel des Sauerlands verbrachte. Diese verwurzelte Atmosphäre vermittelte mir – ebenso wie meine Familie – ein Werteverständnis, das mir bis heute lieb und teuer ist. Der Wald selbst ist gelebte Nachhaltigkeit. Dieser heute so populär gewordene Begriff steckt mir in den Kinderschuhen. Auch noch nach den vielen Jahren, die ich in der Papier- und Holzindustrie, mit Entsorgungs- und Recycling-Unternehmen oder im Business-Management international aufgestellter Holdings verbracht habe.

Doch zurück zum Lauf der Dinge: Nach dem Abitur zog es mich zunächst nach Freiburg, später nach Zürich, um dort Forstwirtschaft zu studieren. Bis zum Staatsexamen suchte ich – parallel – immer wieder die Praxis: schwere und gleichsam herrliche Waldarbeit in der Eifel, erste politische Schritte beim damaligen Bundeslandwirtschaftsministerium in Bonn und bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Brüssel, gefolgt von einem zweijährigen Referendariat bei einem regionalen Forstamt. Außerdem brachte mich ein zufälliges Angebot an den sächsischen Landtag und damit, bereits kurz nach der Wende, nach Dresden. Als parlamentarischer Berater für Forst- und Landwirtschaft verbrachte ich hier ein aufregendes Jahr voller Aufbruchstimmung.

Schließlich – mit meinem absolvierten Staatsexamen in der Tasche – heuerte ich als Diplom-Forstwirt beim branchenführenden „Verband Deutscher Papierfabriken” (VDP) an. Aus einer anfänglichen Zusammenarbeit aus Studententagen entwickelte sich die Bereichsleitung für Europa einerseits und für Rohstoffe/Altpapier andererseits (1997 bis 2009). In diese Zeit fielen einige weitere Verpflichtungen: wirtschaftspolitische Leitung des „Wirtschaftsverbands der rheinisch-westfälischen papiererzeugenden Industrie” (1997 bis 2000), Geschäftsführung der „Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher” (2004 bis 2005) und die Geschäftsführung der „Gesellschaft für Papierrecycling” (2005 bis 2009). Die Hauptaufgabe hier: Restrukturierung der Gesellschaft und Fokussierung auf die Kernaufgaben. Außerdem absolvierte ich berufsbegleitend ein zweites, internationales Studium der „University of Toronto” (2001 bis 2003), das ich als „Master of Business Administration” (MBA) abschloss. Neben allen betriebswirtschaftlichen Fachdisziplinen konzentrierte ich mich hier auf strategisches Management und Unternehmensführung. Außerdem genoss ich die exzellenten Professoren als auch die weltweite Teilnehmerschaft in vollen Zügen, boten sie mir doch einen willkommenen Blick über den beruflichen Tellerrand.

Mit dem Ende meiner Verbandsaktivitäten 2009 begannen zwei Jahre im Business-Development-Management der Papierindustrie („WEPA Industrieholding SE”: 3.000 Mitarbeiter, 950 Millionen Euro Jahresumsatz) bis 2011 der Schritt in eine mehrjährige Selbstständigkeit folgte. Ein umfangreicher Beratervertrag mit der „Veolia Environnement“ brachte mich direkt für ein weiteres Jahr nach Hamburg und damit zu einem Global Player mit 34,6 Milliarden Euro Jahresumsatz und einem breiten Angebot an Umwelt- und Recyclingdienstleistungen. Es folgten mehrere Beratungsprojekte für familiengeführte Unternehmen der Wertschöpfungskette Holz und Papier.

Anfang 2015 übernahm ich schließlich die Geschäftsführung des FEhS – Instituts für Baustoff-Forschung in Duisburg, das sich forschend und beratend um die schlackenbasierten Baustoffe und Düngemittel aus der Stahlindustrie kümmert. Meine Hauptaufgabe ist es, das traditionsreiche Institut zu einem international tätigen Dienstleister für die Unternehmen der Stahlindustrie und anderer Branchen weiterzuentwickeln.